Speedski Fahrer Manuel Kramer im Interview mit ESKA
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Interview mit Speed Ski Weltcupfahrer Manuel Kramer

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Manuel Kramer, der schnellste Österreicher im Gespräch: Er ist ein ehemaliger österreichischer Skirennläufer und nimmt seit 2015 am Speed Ski-Weltcup teil. Seit 2017 entwickeln wir für das Speed Ski Austria Team spezielle ESKA Handschuhe, die sich wie eine zweite Haut anfühlen und dem Geschwindigkeitsskifahren perfekt angepasst sind.

Wie bist du zum Speedskier geworden?

Als ich 2014 meine aktive Karriere als Ski Alpin Weltcupfahrer beendet habe, hat mich Christoph Prüller (Sportlicher Leiter Anm.) angerufen und gefragt ob ich Lust hätte Speedski zu probieren. Eingangs brauchte ich noch Zeit für meine Berufsreifeprüfung und erst im Herbst nahm ich an einem Training in Andorra teil. Die erste Saison verbrachte ich in der S2 Klasse und danach erfolgte der sofortige Umstieg in die S1 Klasse.

Wie viel muss man trainieren um zu einem „Speed Skier“ zu werden?

Grundsätzlich ist Speedskiing kein Hochleistungssport, sondern ein Extremsport. Du bist deine eigene Versicherung, darum ist es wichtig den Kräften entgegenzuwirken und mental auf der Höhe zu sein. Ausgleichssport (Radfahren, Kraftkammer, etc.) neben der Arbeit und dem Studium ist ein guter Mix, um Topleistungen zu erbringen. Ich komme vom Leistungssport und habe viele Jahre nichts anderes gemacht, als trainiert. Jetzt kann ich aber viele andere Sportarten ausüben die ich früher nicht so oft machen konnte, wie Tennis spielen, Fußball oder Klettern.

Was genau ist beim Speed Skifahren die größte Herausforderung?

Ski, Spoiler, Helm, Stöcke, Wachs, Anzug, Aerodynamik, (es gibt unzählige – auch kleine Parameter) die es gilt, bei einem Rennen auf den Punkt zu bringen, denn nicht jede Strecke hat die gleiche Topografie.

Was ist dein größter Erfolg?

Mein größter Erfolg ist, dass ich als erster Athlet, der neu in die S1 Klasse eingestiegen ist, eine Geschwindigkeit von 246,914 km/h erreichte. Mein Vizeweltmeistertitel 2017 in Idré ist zwar eine schöne Anerkennung, aber für mich persönlich wird es interessant, wenn ich an meine Grenzen gehen kann. Das bedeutet, wenn ich Geschwindigkeiten erreiche, wo ich vielleicht irgendwann sagen kann: Nein es geht nicht mehr weiter, ich will dieses Risiko nicht mehr auf mich nehmen. –> Soweit ist es noch nicht gekommen 😉

Was sind deine Gedanken bei einer Beschleunigung von über 200 km/h?

Wenn man in der Position ist, kann man die Geschwindigkeit eigentlich gar nicht so gut einschätzen. Deswegen sind Fahrten bis 230 km/h schon Routine, denn da habe ich das Gefühl, dass ich noch alles gut unter Kontrolle habe und im Notfall reagieren kann. Alles darüber ist dann Kopfsache und man kämpft sprichwörtlich ums „Überleben“.

Gibt es irgendwelche Tipps/Tricks deinerseits?

Wer Speedski ausprobieren will, sollte Skifahren bereits in jungen Jahren richtig erlernt haben. Instinktives handeln ist essentiell, um das Gefahrenpotential bei hohen Geschwindigkeiten zu minimieren.

Wie suchst du das richtige Equipment aus?

Indem wir unser Equipment testen und ständig weiterentwickeln. Dafür fehlen uns aber manchmal die Ressourcen. Es gibt viel Potential nach oben, von dem auch andere Sportarten profitieren könnten. Aber es macht Spaß zu tüfteln.

Welche Ziele möchtest du noch erreichen?

Speedski ist eine Randsportart und Gesamtweltcup oder Medaillen haben und werden nie richtig den Stellenwert bekommen, als hätte man z.B. beim Hahnenkamm-Rennen in Kitzbühel gewonnen. Deswegen zählt es für mich mehr an meine Geschwindigkeitsgrenzen zu kommen. Dafür muss aber wetterbedingt auf der schnellsten Strecke in Vars alles zusammenpassen.

Die Adrenalinjunkies vom ÖSV Speedski Austria Team schreiben ihre eigene Story mit ganz viel Speed und speziell präparierten Pisten. Ein Video von FRAEM vollgepackt mit unserem Handwerk, Emotionen und geteilten Leidenschaften. 🔥